3. Großbrandprüfung im Rahmen des Forschungsvorhabens Stahlraumzellenbau



3. Großbrandprüfung im Rahmen des Forschungsvorhabens Stahlraumzellenbau

Im Auftrag des Center Building and Infrastructure Engineering (CBI) auf dem RWTH Aachen Campus fand am 10.08.2023 die 3. Großbrandprüfung im Rahmen des unter anderem durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBD) geförderten Forschungsvorhabens „Durchführung von Großbrandversuchen von Raumzellen unter ETK-Bedingungen zum Nachweis des Raumabschlusses“ statt.

Das CBI möchte mit den Versuchen dazu beitragen, das modulare Bauen nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern in ganz Deutschland weiter zu stärken. Durch das Forschungsvorhaben sollen Erkenntnisse für die Nachweisführung zur Standsicherheit und zum Brandschutz von Stahlraumzellen gewonnen werden. Die Art der Ausführung der brandschutztechnischen wirksamen Bekleidungen von Wand- und Deckenbauteilen der Raumzellen und deren Anschlüsse haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Standsicherheit im Brandfall. Im Rahmen der Brandprüfungen soll die Integrität der Plattenbekleidungen und somit der Funktionserhalt der Wand- und Deckenbauteile und des Raumabschlusses nachgewiesen werden. Benjamin Camps, Geschäftsführer des CBI, sieht in den Brandprüfungen einen wesentlichen Beitrag zur Erarbeitung einer Standardisierung zu brandschutztechnischen Anforderungen an Bauteile und Bauteilanschlüsse für Stahlraumzellen. Unterstützung findet das Projekt durch die BFT Gruppe aus Aachen sowie durch das Brandprüfzentrum Erwitte des Materialprüfungsamtes Nordrhein-Westfalen (MPA NRW).

Neben zahlreichen Vertreter*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft war diese Mal auch Ministerialdirigentin Diane Jägers, Leiterin der Abteilung Bauen des MHKBD, vor Ort und machte sich persönlich ein Bild von der Durchführung der Brandprüfung. Für die Brandprüfung wurde der größte Prüfstand des Brandprüfzentrums Erwitte umgebaut und angepasst, sodass eine vollständige Raumzelle im Realmaßstab unter normativem Vollbrand und zusätzlichem Lasteintrag untersucht werden konnte. Für die Brandprüfung wurde umfangreiche Messtechnik verwendet. Zur Beobachtung der Plattenbekleidungen innerhalb des Brandraums wurden zwei hochtemperaturbeständige Kameras eingesetzt, die Aufnahmen bei Temperaturen bis über 1.000 °C ermöglichen. Der Abschluss der Brandversuchsreihe ist für das Jahr 2024 geplant.


Brandprüfzentrum Erwitte des Materialprüfungsamtes Nordrhein-Westfalen (MPA NRW)
Das MPA NRW als Landesbetrieb des Landes NRW erfüllt im Rahmen der Tätigkeiten u.a. auch wichtige Aufgaben zur Sicherstellung der Bauwerkssicherheit in Deutschland. Das Brandprüfzentrum zählt heute zu einer der führenden Prüfstellen für das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen in Europa und ist auf Grundlage der europäischen Bauproduktenverordnung notifiziert und ebenfalls als PÜZ-Stelle für unterschiedliche harmonisierte Bauprodukte anerkannt.
www.mpanrw.de