MPA NRW: Über sechs Jahrzehnte Qualität und Sicherheit

Am 20. Mai 1947 unterzeichnet der damalige Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Erik Nölting, den Erlass zur Errichtung eines Staatlichen Materialprüfungsamtes in der Dortmunder Alten Radstraße. Schon nach kurzer Zeit benötigt das MPA NRW wegen der stetig wachsenden Prüftätigkeit mehr Platz: 1952 zieht man um in die Marsbruchstraße, wo der Landesbetrieb auch heute noch seinen Sitz hat.

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des MPA NRW ist die Einrichtung der Außenstelle Erwitte - heute Brandprüfzentrum. Das Ziel im Jahr 1978 war die Schaffung optimaler Bedingungen für Brandschutzuntersuchungen. 1995 wird schließlich aus dem "Amt" ein kaufmännisch eingerichteter Landesbetrieb.

2007 feiert das MPA NRW sein 60-jähriges Jubiläum und gibt für seine Kunden eine umfangreiche Sonderausgabe (pdf) des Newsletters "Check-it!" heraus.

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1947

Das Forschungsinstitut der Vereinigten Stahlwerke AG in der Alten Radstraße in Dortmund wird am 30. Juni 1946 von der britischen Militärverwaltung geschlossen. Knapp ein Jahr später zieht das neu gegründete Materialprüfungsamt NRW hier ein.

Der Gründungstag

Am 20. Mai 1947 erlässt der NRW-Wirtschafts­-minister Prof. Dr. Erik Nölting die Errichtung des Staatlichen Materialprüfungsamtes in Dortmund. Aufgaben des Amtes: Weiterentwicklung des Materialprüfwesens, Ausstellung von Gutachten zur Materialprüfung. Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Bischof (Foto) ist der erste Direktor (1947–1964).

1950

Das MPA NRW benötigt für umfangreichere Prüftätigkeiten mehr Platz: Auf dem Gelände an der Dortmunder Marsbruchstraße beginnen die Wiederherstellungsarbeiten an den Gebäuden eines ehemaligen Heereszeugamtes - 1952 zieht das MPA NRW hierhin um. Bis heute hat es in der Marsbruchstraße seinen Sitz.

1964

Dr. rer. nat. Wilhelm Stupp wird am 6. Juli 1964 zum neuen Direktor des MPA NRW berufen. Er leitet das Amt bis 1981.

1966

Stolze Mitarbeiter feiern am 8. November 1966 den 1.000. Brandversuch des MPA NRW.

1967

 

Um der steigenden Nachfrage nach Sicherheitszertifikaten für Baustoffe gerecht zu werden, wird in Essen eine Außenstelle des MPA NRW gegründet. Als die Nachfrage wieder Normalmaß erreicht, wird sie 1984 wieder aufgelöst.

 

1968

 

1968 beginnen die Bauarbeiten an einer Halle des MPA NRW, in der Baustoffe und Bauteile geprüft werden.

 

1972

Dr. Horst Ludwig Riemer, NRW-Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr, lässt die Aufgaben des MPA NRW und die ähnlicher Institute überprüfen. Ergebnis ist ein Erlass, nach dem sich das MPA NRW auf Prüfungen der technischen Sicherheit und auf Wirtschaftsförderung konzentrieren soll.

1972

Mit der Entwicklung im Bergbau weitet sich auch das Prüfgebiet des MPA NRW aus. So werden verstärkt Prüfungen für den Grubenausbau durchgeführt. Das MPA NRW unterstützt Hersteller von Bergbaugeräten und fördert die Grubensicherheit sowie die Technik-Entwicklung im Bergbau.

1978

 

In zwei Abschnitten - zuerst für Baustoffe, danach für Bauteile - beginnt die Planung der Außenstelle für Brandschutzuntersuchungen in Erwitte. Noch heute ist diese Prüfstelle ein wichtiger Bestandteil des MPA NRW.

 

1981

Dr.-Ing. Anton Kremeier wird am 15. Dezember 1981 Direktor des MPA NRW und in dieser Funktion bis zum 31. August 1993 tätig sein. Unter ihm wird die Mess- und Regeltechnik weiter erneuert.

1985

 

Das MPA NRW errichtet eine Crashtest-Anlage für Fahrzeugkomponenten wie Gurte oder Airbags. Dabei wird der Crash durch stoßartige Bewegungen eines Gleittestschlittens mit einer darauf montierten Karosserie simuliert, ohne dass echte Fahrzeuge auf Crash-Wände prallen. Dadurch wird die Karosserie beim Versuch nicht zerstört und kann wiederverwendet werden.

 

1987

Seit Ende der 80er Jahre richtet sich das MPA NRW mit seinen Dienstleistungen vermehrt an dem europäischen Binnenmarkt aus. In vielen Bereichen erfolgt die Materialprüfung jetzt nach harmonisierten Regeln, die in ganz Europa gelten.

1991

Das MPA NRW errichtet eine Zertifizierungsstelle für Qualitätsmanagement-Systeme. Diese Systemzertifizierung bietet eine optimale Ergänzung zur Produktzertifizierung.

1993

Harald Friedrichs übernimmt am 1. September 1993 die Leitung des MPA NRW. Er wird diese Funktion bis zum 31. Januar 1997 innehaben und führt in dieser Zeit umfassende Rationalisierungsmaßnahmen durch.

1997

 

Vom 1. Februar 1997 bis zum 31. Juli 2019 leitete der Jurist Jens-Peter Steuck als Direktor die Geschäfte des MPA NRW.

 

1998

Das MPA NRW entwickelt die Funktionsprüfung an Sanitärarmaturen mit Hilfe eines Roboters. Diese bietet eine optimale Ergänzung zu den Prüfungen des Geräuschverhaltens an Armaturen.

2001

Das erste MPA NRW-Kundenforum zum Thema Brandschutz eröffnet eine Reihe weiterer Foren in zahlreichen Unternehmensbereichen, die bis heute auf großes Interesse bei den Kunden stoßen.

2002

Anerkannt: Das MPA NRW erhält von der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund die Auszeichnung als geprüfter Ausbildungsbetrieb gemäß Berufsbildungsgesetz. Das Unternehmen stellt jährlich wechselnde Auszubildende in den Ausbildungsberufen Bürokaufmann/-frau, Physik- und Chemielaborant/in, Baustoff- und Werkstoff­prü­fer/in sowie Fachinformatiker/in ein. Für die Ausbildung im Dualen System stehen insgesamt 10 Ausbildungsstellen zur Verfügung.

2010

Das MPA NRW ist für seine Kunden "Partner und Lotse", wenn es beispielsweise um Fragen zur Harmonisierung der europäischen Normen und deren Auswirkungen auf die Produkte geht, die für den europäischen Markt hergestellt werden.

2013

Einrichtung einer Produktzertifizierungsstelle nach der neuen EU-Bauproduktenverordnung (305/2011). Das MPA NRW hat die hohen Anforderungen, die an eine Akkreditierung gestellt werden, frühzeitig erfüllt und sich damit offensiv am Markt aufgestellt.

2014

Im Juli 2014 wurde der 4.000-te Großbrandversuch in der Erwitter Bauteilhalle gestartet. Geprüft wurde der Funktionserhalt an Kabeln.

2015

Der NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin weihte am 08. Mai 2015 das neue Gebäude der Personendosimetrie in Dortmund ein. Die Personendosimetrie hat für die öffentliche Sicherheit (Strahlenschutz) eine überragende Bedeutung. Dieser Neubau, in dem alle Arbeitsbereiche der Dosimetrie konzentriert werden, ist ein Kernstück der strategischen Zukunftsplanung des MPA NRW.

2015

Das Labor für Sicherheitsglas wurde vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) im Mai 2015 für „Hervorragende Qualität“ ausgezeichnet.
Das KBA als Stelle, die in Deutschland straßenverkehrsrechtliche Zulassungen für Fahrzeuge und Fahrzeugteile erteilt, bewertet im Rahmen einer Lieferantenbewertung die Gutachten ihrer Technischen Dienste.

2016

Der Neubau der Prüfhalle im Brandprüfzentrum Erwitte dient zur Optimierung des Prüfangebots für das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen.  So wurden für das Prüfgebiet „Funktionsprüfungen an natürlichen Rauch- und Wärmeabzugsgeräten“ neue  Räumlichkeiten  geschaffen.  Für dazugehörige Kälteprüfungen nach DIN EN 12101‑2 konnte zudem eine Kältekammer direkt vor Ort in Erwitte installiert werden. Gleichzeitig wurde in der neuen Halle eine Probenvorbereitung für die Durchführung der SBI-Versuche integriert.Das Bauvorhaben in Erwitte ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in der strategischen Zukunftsplanung des Landesbetriebes MPA NRW. 

2019

Vom 1. Februar 1997 bis zum 31. Juli 2019 leitete der Jurist Jens-Peter Steuck als Direktor mehr als 22 Jahre die Geschäfte des MPA NRW.

Das MPA NRW hat er in dieser Zeit von einer staatlichen Behörde hin zu einem wirtschaftlich erfolgreich agierenden Landesbetrieb entwickelt. Dabei galt es, Pionierarbeit zu leisten, denn das MPA NRW war der allererste Landesbetrieb in Nordrhein-Westfalen, dem als Modell später eine Reihe anderer Landeseinrichtungen gefolgt sind. Sichtbare Zeichen seiner Amtszeit sind auch die beiden Neubauten, das 2014 errichtete Dosimetrie-Gebäude in Dortmund und der 2015 fertiggestellte Anbau im Brandprüfzentrum in Erwitte.

2020

Dr. Peter Scholz war ab dem 1. Februar 2020 bis zum 31. März 2023 Leiter des Materialprüfungsamts Nordrhein-Westfalen.

Dr. Peter Scholz: „Ich freue mich sehr über die neue berufliche Herausforderung. Wir wollen weiterhin ein verlässlicher Lotse und Partner unserer Kunden sein. Mir ist es ein besonderes Anliegen, die Digitalisierung der Geschäftsabläufe voranzutreiben und die Angebote des Materialprüfungsamts an eine vernetzte Geschäftswelt anzupassen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.“